09.09.2025
-
Luzern  | 
Medienmitteilung

Leerwohnungsstatistik: Mangel an Wohnungen hält an

Die Leerwohnungsziffer sinkt weiter. In Luzern sind gerade noch 0.78% der Wohnungen frei, im Kanton Nidwalden 0.68%, im Kanton Obwalden 0.50% und im Kanton Uri 0.64%. Der Mangel an Wohnraum führt zu immer mehr Verunsicherung, weiter erhöhten Mieten und Angst vor Sa-nierungskündigungen und Wohnraumverlust. Der MV Luzern setzt sich angesichts der Untätig-keit der Politik für den Schutz der Mieten und des Erhalts des bestehenden preisgünstigen Wohnraums ein.

Wohnraummangel verschärft sich

In einem Drittel der Luzerner Gemeinden sind gerade einmal 1-4 Wohnungen frei. In den Regionen Sursee/Sempachersee und in der Agglomeration Luzern sind kaum Wohnungen verfügbar. Es fehlt insbesondere an Familienwohnungen mit 4 oder mehr Zimmern. «Es wird zwar gebaut. Häufig aber auf Kosten des bestehenden Wohnraums. Aus Familienwohnungen werden nach Rendite-Sanierungen teure 2 oder 3 Zimmer Wohnungen.» So MV Präsident Mario Stübi zu einer der Ursachen der Wohnungsnot. Aus Sicht des MV ist es nun unerlässlich, dass die Politik mehr gegen den Verlust von Wohnungen macht und die Innenverdichtung fördert. «Es kann nicht sein, dass einerseits preisgünstige Wohnungen im Bestand verschwinden und gleichzeitig die notwendige Verdichtung gegen Innen aus fadenscheinigen Gründen verzögert wird.» So Stübi weiter.

Mieten werden laufend erhöht

Dass die Mieten in Rekordtempo erhöht werden, liegt auch an der Zwangslage der Mieter:innen, eine Wohnung nehmen zu müssen. «Kürzlich hatten wir in der Beratung den Fall, dass eine Familienwohnung in einem Stadtluzerner Wohnquartier ohne Preis ausgeschrieben war. Bei der Bewerbung wurden die Interessent:innen gefragt, ‘wie viel sie denn zu zahlen bereit wären’. Das ist ein Beispiel der Schamlosigkeit, mit der sich einige Vermieter inzwischen an der Notlage der Mieter:innen bereichern.» So Co-Geschäftsleiter Daniel Gähwiler. Generell sei es immer häufiger der Fall, dass sich die Mieten nicht mehr am Grundsatz ‘kostendeckend plus angemessene Rendite’ orientieren, sondern am maximal erreichbaren. «Bis weit in den Mittelstand hinein könnten sich viele Haushalte einen Umzug in eine neu ausgeschriebene Wohnung gleicher Grösse und Lage nicht mehr leisten.» So Gähwiler weiter.

Mietpreis-Initiative und Schutz des bestehenden preisgünstigen Wohnraums

«Die Politik verweigert sich grossmehrheitlich der Verunsicherung und dem Kaufkraftverlust, den immer mehr Haushalte durch höhere Mieten erleiden. Aus Bundesrat Guy Parmelins ‘Massnahmenplan’ kam noch nichts, was Mieter:innen entlastet hätte. Auch die Kantone in unserem Sektionsgebiet handeln entweder gar nicht oder nur zögerlich.» So Mario Stübi. Der MV setzt dem die Mietpreis-Initiative entgegen, die immer weiter erhöhte Mieten verhindern soll. Zudem laufen in verschiedenen Gemeinden kommunale Projekte, wie der Bevölkerungsantrag ‘Preisgünstiger Wohnraum muss erhalten bleiben’, dessen Umsetzung in der Stadt Luzern bald ins Parlament kommen wird oder die ‘Krienser Wohninitiative’, die ebenfalls in Kürze behandelt werden wird.