Ruhige GV bei stürmischem Wetter
Glücklich, wer es vor dem Sturm noch rechtzeitig an die GV schaffte. Während es draussen blitzte und teils Hagel fiel, begrüsste MV Luzern Präsident Mario Stübi die rund hundert – zum Teil vom Wind etwas verstrubelten – Mitglieder zur 102. Generalversammlung des Mieterinnen- und Mieterverbands Luzern Nidwalden Obwalden und Uri.
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- MVLU Generalversammlung 2025 (Bild: Pawel Streit)
Dem stürmischen Wetter entsprechend war der Rückblick auf das vergangene Jahr durch Mario Stübi. Mit dem gewonnenen Doppelreferendum gegen den Angriff aufs Mietrecht in der Abstimmung vom 24. November 2024 und der Einführung des Airbnb-Reglements in der Stadt Luzern war das vergangene Jahr politisch bewegt bis sogar stürmisch, für den MV aber durchaus im positiven Sinne.
Wie Co-Geschäftsleiterin Nadja Burri ausführte, bedeuten die politischen Erfolge aber nicht eine Entlastung der Mieter:innen, im Gegenteil. Immer mehr Mitglieder gelangen mit Anfragen zu hohen Mieten an den MV. Gerade beim Wohnungswechsel werden die Mieten teils stark erhöht, ebenso auch nach Sanierungen oder beim Erstbezug von Neubauten. «Die Mieter:innen wollen sich immer stärkter erhöhte Mieten nicht länger gefallen lassen. Vielfach können Sie dies auch finanziell gar nicht mehr.» So Nadja Burri. Die Beobachtungen von Nadja Burri schlagen sich auch in den Zahlen der Geschäftsstelle nieder. Co-Geschäftsleiter Daniel Gähwiler präsentierte die Geschäftszahlen, die ein weiteres Wachstum der Mitgliederzahl auf deutlich über 12'000 Mitglieder ausweist, aber auch ein deutlichs Plus bei den Beratungen. Insbesondere die E-Mail Beratungen haben weiter zugenommen, während die persönlichen Beratungen auf der Geschäftsstelle und die telefonischen Beratungen nur minim unter dem Rekordniveau von 2023 zu liegen kamen. Im Geschäftsjahr 2024 führte die Geschäftsstelle über 4'400 mietrechtliche Beratungen durch. Dies gelang durch den professionellen Einsatz und dem grossen Engagement des ganzen Teams der Geschäftsstelle, das mit Applaus der GV verdankt wurde.
Statuarische Geschäfte einstimmig angenommen
Das stürmische Jahr 2024 schlug sich auch in den Finanzen nieder. Die Ausgaben für die Rechtshilfe lagen deutlich über dem geplanten Budget, ebenso die Personalausgaben als Folge der weiterhin hohen Zahl an Beratungen. Kassier Marc Busch zeigte auf, wie mit einer Entnahme aus dem ja auch dafür vorgesehenen Rechtshilfefonds trotzdem ein ausgeglichener Rechnungsabschluss gelang. Für das Budget 2025 wurden beide Positionen – Rechtshilfe und Personal – höher budgetiert. Dank weiterhin steigenden Mitgliederzahlen sieht das Budget 2025 aber einen ausgeglichenen Abschluss inklusive Rückstellungen vor. Die Rechnung 2024 wie auch das Budget 2025 wurden einstimmig angenommen.
Ebenso einstimmig wählten die anwesenden Mitglieder die bisherigen Mitglieder des Vorstands, Präsident Mario Stübi und Kassier Marc Busch für ein weiteres Jahr. Anstelle des zurücktretenden Christian Stenz wurde Franziska Winterberger neu in den Vorstand gewählt.
Neben Christian Stenz, der leider nicht persönlich an der GV anwesend sein konnte, verdankte der Präsident Mario Stübi auch die zurücktretenden MV-Vertrauensanwälte Josef Flury, Paul von Moos, Thomas Wüthrich. In ihrem langen und intensiven Engagement haben sie zahlreichen Mieter:innen in mietrechtlichen Fällen helfen können.
Damit Mieten wieder bezahlbar werden
Nach dem Ende des statuarischen Teils sprachen Co-Geschäftsleiterin Nadja Burri und MV Schweiz Vizepräsident und Nationalrat der Grünen Michael Töngi unter Moderation von Mario Stübi über die Chancen der neu lancierten Mietpreis-Initiative des MV Schweiz. Just am Tag unserer GV startete die Unterschriftensammlung und es kamen an der GV bereits einige Unterschriften zusammen. Michael Töngi betonte die Bedeutung der Initiative, die den massenhaften Vorstössen der Rendite-Lobby eine positive Vision für eine faire Mietzinsgestaltung entgegensetzt. Nadja Burri zeigte auf, wie die Initiative Mieter:innen helfen würde, die ihren Mietzins anfechten wollen und heute häufig an der Beweispflicht scheitern. Hier würde die Renditekontrolle für gleich lange Spiesse zwischen Mieter:innen und Vermieterschaft sorgen.
Nach Abschluss der GV klarte das Wetter zum Glück wieder auf und die GV-Teilnehmer:innen konnten im gemütlichen Bistro des Südpols in Kriens mit Apéro und Pizza weiter diskutieren.
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