07.03.2023

«Kein Abriss an der Rosentalstrasse!»

Die Abbruchwelle rollt auf Basel und Riehen zu. Bedroht ist auch ein Haus aus der Häuserzeile an der Rosentalstrasse. Gegen dessen Abriss verbunden mit der Zubetonierung des Hinterhofs wehren sich nun 54 dort wohnende Einsprechende. Parallel dazu erhebt der MV Basel 1891 Verbandsbeschwerde.

Seit Weihnachten rollt eine neue Basler Abbruchwelle heran. Genährt wird sie von mittlerweile über einem Dutzend Abbruchgesuchen. Angetrieben wird sie von Investoren-Konstrukten und knallhart rechnenden Stiftungen.

Sie pickt sich grüne Einzelliegenschaften in als privilegiert geltenden Quartieren wie dem Neubad und dem Bruderholz heraus und will dort unter anderem auch wertvolle Bäume zerstören. Daneben ergreift die Abbruchwelle gezielt Mehrfamilienhäuser in bereits dicht bebauten Stadtvierteln wie dem Gundeli und dem Rosental. Befeuert wird sie durch sogenannte Aufwertungsprojekte. Im Gundeli sind dies die Bahnhof-Ausbauten und im Rosental ist es die Transformation des ehemaligen Chemieareals.

Quartierbevölkerungen wehren sich

Manchenorts in Basel formiert sich nun Widerstand aus den Quartieren. So auch im Geviert zwischen Rosental-, Matten-, Riehen- und Sandgrubenstrasse. Über 50 Mietparteien innerhalb dieser Blockrandbebauung wehren sich mit einer Kollektiveinsprache an das Bauinspektorat gegen das Generelle Baubegehren eines Investors.

Dieser will trotz neuem Wohnschutzgesetz das Haus Nummer 26 an der Rosentalstrasse samt Hinterhof-Ateliers abreissen. An dessen Stelle soll ein ökologisch unergiebiger, uninspirierter Betonklotz hingestellt werden. Dieser wäre geeignet, die einheitliche Häuserzeile der Rosentalstrasse auseinanderzureissen und auch das Hofgebiet der Blockrandbebauung in Mitleidenschaft zu ziehen. Opfer davon wäre unter anderem auch ein altgedienter Quartier-Coiffeurladen.

Wohnschutzgesetz umgehen?

Mit seinem Generellen Baubegehren lotet der Rosental-Investor derzeit formell aus, ob die Behörden ihn bei einigen Schlupflöchern unterstützen, welche er im neuen Wohnschutzgesetz ausfindig gemacht zu haben glaubt. Dies wiederum wollen direkt Betroffene aus dem Quartier verhindern. Sie berufen sich darauf, dass die Basler Bevölkerung solch unökologischer «Überverdichtung» in den Quartieren in mehreren Abstimmungen zum Wohnschutz und zum Klimaschutz einen klaren Riegel geschoben hat.

Stadtbild und Wohnlichkeit in den Quartieren bewahren

Mit seinem Verbandsbeschwerderecht wehrt sich auch der MV Basel 1891 gegen den geplanten Abriss. Es ist eines von über einem Dutzend Einsprachen, die seit Weihnachten nötig geworden sind, um das Stadtbild und die Wohnlichkeit in den Quartieren von Basel und von Riehen zu bewahren.