28.09.2025
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MV  | 
Medienmitteilung

Abschaffung des Eigenmietwerts angenommen. Jetzt missbräuchliche Renditen stoppen

Der Mieterinnen- und Mieterverband Schweiz (MVS) bedauert das Ja der Stimmbevölkerung und der Stände zur Abschaffung des Eigenmietwerts. Damit erhalten Eigentümer*innen ein massives Steuerprivileg, während Bund und Kantone Milliarden an Steuereinnahmen verlieren. Das Ja verschärft die einseitige Begünstigung der Hausbesitzer*innen. Dieses Resultat ist auch das Ergebnis eines massiven finanziellen Aufwands: Die Immobilien-Lobby hat über 7 Millionen Franken investiert, um ihre Klientelpolitik durchzusetzen.

Die angenommene Vorlage bricht mit dem Prinzip der Gleichbehandlung von Mieter*innen und Eigentümer*innen in der Steuerpolitik. Wer ein Eigenheim besitzt, profitiert von zusätzlichen Steuererleichterungen, während Mieter*innen die Last tragen – sowohl durch drohende Sparprogramme bei Bund und Kantonen als auch durch die zunehmende finanzielle Belastung im Alltag. «Dieses Resultat geht zu Lasten des Mittelstandes in diesem Land», sagt Carlo Sommaruga, Präsident des MVS. «Die Stimmbevölkerung hat einer Vorlage zugestimmt, die vor allem den Vermögenden nützt und die Ungleichbehandlung zugunsten der Besitzenden weiter zementiert.»

Nächste Priorität: Missbräuchliche Mieten stoppen

«Gerade jetzt braucht es klare Signale für die Mieter*innen», ergänzt Michael Töngi, Vizepräsident des MVS. «Wenn die Steuerpolitik einseitig die Eigentümer*innen begünstigt, müssen wir umso entschlossener dafür sorgen, dass missbräuchliche Renditen auf Mietobjekte verhindert werden.» Denn die Realität ist hart: Die Mieten steigen seit Jahren und die Suche nach bezahlbarem Wohnraum wird immer schwieriger, während Immobilienkonzerne überhöhte Renditen in Milliardenhöhe abschöpfen. Der MVS fordert deshalb, dass die Bekämpfung missbräuchlicher Renditen endlich zur obersten politischen Priorität wird. Die Mietpreis-Initiative des MVS ist dafür ein zentrales Instrument: Sie schafft rechtliche Klarheit, ermöglicht eine wirksame Überprüfung der Renditen und schützt Mieter*innen vor Ausbeutung. Töngi: «Mit der Mietpreis-Initiative können wir die Weichen neu stellen und sicherstellen, dass Wohnen in der Schweiz wieder für alle bezahlbar wird.»