02.03.2016
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News

Wohnprobleme für Menschen mit kleinen Einkommen

SKOS-Studie zeigt auf: Fast 84% der Haushalte mit Armutsproblemen sind ohne angemessene Wohnversorgung.

«83,5 Prozent der Haushalte armutsbetroffener Menschen und 20,8 Prozent aller Haushalte in der Schweiz sind ungenügend wohnversorgt.» Was als Zitat aus einer Studie ziemlich technisch daherkommt, heisst konkret: Menschen mit kleinen Einkommen zahlen häufig so hohe Mieten, dass sie sich im Leben weiter einschränken müssen oder sie leben auf sehr engem Raum. Der Forschungsbericht «Wohnversorgung in der Schweiz», den die Bundesämter für Wohnungswesen und Sozialversicherung zusammen publizierten, zeigt auf, dass die Probleme vor allem in den Städten gross sind und auch viele mittelständische Haushalte betreffen. Als problematisch wird erachtet, wenn mehr als 30 Prozent des Einkommens für die Miete ausgegeben werden muss. Eine hohe Mietzinsbelastung engt nicht nur den finanziellen Spielraum weiter ein, sie erhöht zusätzlich das Risiko, schon bei kleinen finanziellen Einbussen die Wohnung nicht bezahlen zu können und sie zu verlieren. 

Die Studie fordert zusätzliche Mittel zur Schaffung von preisgünstigem Wohnraum. Die befragten Expertinnen und Experten seien sich einig gewesen, dass die Förderung von preisgünstigem Wohnraum eine Aufgabe des Staates sei. Gleichzeitig weist die Studie darauf hin, dass die Wohnsicherheit für Menschen mit kleinen Einkommen erhöht werden muss und es Lösungen für Haushalte mit Schulden und Betreibungen braucht.