24.03.2016
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Energiesparen: Wie man richtig Eier kocht

Kochen und Backen verbrauchen bis 15 Prozent des Haushaltstroms. Mit wenigen Kniffen lässt sich viel Energie sparen.

«Schon mit einfachen Methoden kann man beim Kochen viel Strom sparen», weiss Anette Michel von Topten. Sie muss es wissen. Die Energiefachfrau war an einer Studie der Schweizerischen Energieagentur S.A.F.E beteiligt.* Diese untersuchte den Stromverbrauch beim alltäglichen Kochen in der Küche und zeigt ein beträchtliches Sparpotenzial auf.  Der Fokus liegt dabei auf der Wahl der Kochmethode sowie auf dem Kochgeschirr und den Küchengeräten.

Alt-Bundesrat Adolf Ogi zeigt wie man energiesparend Eier kocht

Wie kocht man energetisch «richtig» konkret? Nehmen wir Ostereier, denn schon bald stehen die Ostern ins Haus. Gemäss dem bekannten Schulkochbuch «Tiptopf» sollen die Eier von einem Liter Wasser siedendem Wasser bedeckt sein und in der offenen Pfanne während zehn Minuten bei mittlerer Temperatur hart gekocht werden. Eine ziemlich antiquierte Art, die genau 301 Wattstunden (Wh) Strom verbraucht. Zu viel. Alt-Bundesrat Adolf Ogi hat das schon 1988 besser gemacht: Bei seiner berühmten Fernseh-Methode gehört der Deckel auf die Pfanne, ein Fingerbreit Wasser genügt. Sobald der Siedepunkt erreicht ist, wird die Herdplatte abgestellt, und die Eier werden mit der Restwärme gar. Wobei zu ergänzen ist, dass dies bei Induktions- oder Gasherden nicht funktioniert. Hier müssen die Eier wegen der fehlenden Restwärme auf der tiefsten Stufe fertig gekocht werden. Beim Topten-Test mass die «Ogi-Methode» für zwei Eier einen Energieverbrauch von leidglich 101 Wh. Das ist aber erst Platz zwei. Platz eins gehört dem Eierkocher. Er benötigt gerade mal 77 Wh.

Kartoffeln in der Isolierpfanne garen

Ein zweites Beispiel: «Gschwellti» bzw. gegarte Kartoffeln sind ein Lieblingsgericht der Schweizerinnen und Schweizer. Das Topten-Team hat 500 Gramm mittelgrosse Kartoffeln mit verschiedenen Methoden gegart. Unschlagbar gut war die Isolierpfanne mit einem Stromverbrauch von nur 95 Wh. Effizient war auch der Dampfkochtopf mit 154 Wh. Das Garen im Backofen mit Steamer benötigte dagegen 745 Wh. Halbierte Backkartoffeln im Backofen brauchten gar 967 Wh. Zum Vergleich: Mit der gleichen Menge Strom könnte man 30 Minuten lang Haare trocknen.

Backen mit Umluft am besten

Im Zeitalter der Tiefkühlkost lohnt sich ein Blick auf das Backen der Pizza. Es zeigt sich, dass für das Backen von Kühl- und Tiefkühlpizzas bezüglich Energie kein nennenswerter Unterschied besteht. Zweite Feststellung: Es bringt nur eine kleine Stromeinsparung von fünf bis acht Prozent, wenn man darauf verzichtet, den Backofen vorzuwärmen. Dieser kleine Spareffekt wird überdies noch leicht zunichte gemacht, da es schwierig zu beurteilen ist, wann die Pizza fertiggebacken ist. Anette Michel: «Aus energetischer Sicht bringt Backen mit Umluft statt mit Ober- und Unterhitze am meisten.» So kann die Temperatur 20 Grad tiefer gewählt und rund 15 Prozent Strom gespart werden. Doch wie gesagt: Der Backofen ist die aufwändigste Kochmethode.
Stefan Hartmann

Gute Tipps fürs effiziente Kochen

  • Der Deckel auf der Pfanne spart gegenüber der offenen Pfanne 40 Prozent Energie.
  • Der Dampfkochtopf spart gegenüber der herkömmlichen Pfanne mit Deckel nochmals 30 Prozent Strom, die Isolierpfanne sogar 60 Prozent.
  • Den Backofen nur sparsam einsetzen, da er einen hohen Energieverbrauch hat. Umluft anstelle von Ober-/Unterhitze mit Temperaturreduktion um 20 Grad spart rund 15 Prozent.

Bei Neuanschaffung sparsame Küchengeräte wählen, Übersicht unter: www.topten.ch.