22.09.2025
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MV

Nein zur Abschaffung des Eigenmietwerts

Von der Abschaffung des Eigenmietwerts profitieren wenige. Die hohen Steuerausfälle zahlen alle. Diese Reform schafft nur noch mehr Ungerechtigkeiten und gehört abgelehnt.

Wohneigentum wird in der Schweiz massiv begünstigt: Während Immobilien stetig an Wert zunehmen und Eigentümer*innen von steuerlichen Privilegien profitieren, haben Mieter*innen das Nachsehen. Die Mietpreise steigen unaufhörlich, im ganzen Land herrscht grosser Wohnungsmangel. Grosse Nachteile bringt auch die Abschaffung des Eigenmietwerts, die am 28. September zur Abstimmung kommt. Es drohen Steuerausfälle von 2 Milliarden jährlich. Warum Mieter*innen besonders hart getroffen wären, erklärt Nationalrätin Jacqueline Badran im Video oben.

Achtung: Das Wort «Eigenmietwert» fehlt auf dem Stimmzettel

Auf dem Stimmzettel gibt es keine Vorlage mit der Bezeichnung «Eigenmietwert». Stattdessen lautet der Titel «Bundesbeschluss über kantonale Steuern auf Zweitliegenschaften».

Wenn Sie also gegen die Abschaffung des Eigenmietwerts stimmen wollen, müssen Sie bei dieser Vorlage Nein stimmen.

Warum ein Nein?

Einseitige Vorteile für Immobilienbesitzer*innen

Wenn der Eigenmietwert wegfällt, profitieren besonders Immobilienbesitzer*innen, die ihre Liegenschaft abbezahlt und saniert haben. Mieter*innen haben davon nichts.

2 Milliarden Franken pro Jahr fehlen

Jährliche Steuerausfälle von 2 Milliarden Franken bedeuten weniger Mittel für die Gesundheitsversorgung, Schulen, den öffentlichen Verkehr – das betrifft uns  ganz direkt.

Zweitwohnungen eingeschlossen

Auch Besitzer*innen von Ferienwohnungen profitieren von tieferen Steuern, während Einheimische keine bezahlbaren Wohnungen mehr finden.

Wachsende Ungleichheiten

Die Mietbelastung steigt bereits seit Jahren. Diese Reform würde die Ungleichgewichte weiter verschärfen.

Steigende Mieten

Laut aktuellen Berechnungen der UBS würden mit der Reform die Preise für Wohneigentum in den kommenden Jahren um rund 13 Prozent steigen. Vermieter*innen werden diese Mehrkosten nicht selber tragen, sondern die Mieten erhöhen.

Vor diesem Hintergrund empfehlen wir Ihnen, am 28. September NEIN zur Abschaffung des Eigenmietwerts zu stimmen.

Kommentar zur Abstimmung von Linda De Ventura

Linda De Ventura, Nationalrätin und Präsidentin des Mieterinnen- und Mieterverbands Schaffhausen, zeigt Ihnen im Kommentar auf, warum die Vorlage zum Eigenmietwert abgelehnt werden muss – insbesondere von Mieter*innen:

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