Mitgliederversammlung des Mieterinnen- und Mieterverbandes in Lachen

In seinem Jahresbericht blickte der Präsident Andreas Marty auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Es hätten auch in unserem Kanton immer mehr Menschen Mühe die hohen Mietpreise zu bezahlen und junge Leute seien sogar gezwungen wegzuziehen, wenn sie selber eine Wohnung beziehen wollen. Allgemein ist in unserm Kanton über die letzten zehn Jahre eine starke Steigerung der Mietpreise zu beobachten. Trotz intensiver Bautätigkeit hat sich diese Problematik nicht verändert - im Gegenteil. Dank weiterhin tiefen Steuern, insbesondere für Wohlhabende, werden weiter Leute angezogen, die bereit sind Höchstpreise für Wohnungen zu bezahlen. Die Preisspirale dreht sich also munter weiter und damit bleibt weiterhin der Druck zu höheren Mieten bestehen.

Diesen Februar hatte der Mieterinnen- und Mieterverband Schweiz eine Bass-Studie vorgestellt. Diese belegt eine gewaltige Umverteilung im Mietwohnungsmarkt: Obwohl die Mieten aufgrund der Entwicklung der wichtigsten Kostenfaktoren hätten sinken müssen, sind sie stark gestiegen. Diese Entwicklung hat zwischen 2006 und 2021 zu einer Umverteilung von Mieter- zu Vermieterseite von insgesamt 78 Milliarden Franken geführt. Allein im Jahr 2021 hat sie 10 Milliarden Franken betragen. Ein Mieterhaushalt bezahlte damit im letzten Jahr durchschnittlich 370 Franken zu viel pro Monat. Geld das oft zu Unrecht aus den Taschen der Mietenden in die Taschen der Vermieter floss, da diese sich weigern, die gesetzlich vorgeschriebenen Mietzinssenkungen zu gewähren und beim Abschluss neuer Mietverträge die Mieten missbräuchlich erhöht haben.

Trotz wiederholter Senkung des Referenzzinssatzes können schätzungsweise rund drei Viertel aller Mietverhältnisse von dieser Senkung nicht profitieren, weil die Vermieter nicht verpflichtet sind diese Senkung von sich aus weiter zu geben. Viele Mieterinnen und Mieter trauen sich nicht ihr Recht auf Mietzinssenkung zu beantragen oder sind sich dieses Rechts gar nicht bewusst. Das, obwohl für eine durchschnittliche Wohnung diese Senkung über fünfzig bis hundert Franken pro Monat ausmacht. Die Verbandsmitglieder bekommen mit der Zeitschrift M&W regelmässig Informationen zu diesem Thema und auch zu anderen Mietrechtsfragen. Der Mieterinnen- und Mieterverband steht zu dieser Thematik ratsuchenden Mietenden zur Seite und ruft sie auf, bei ihren Vermietern eine Mitzinssenkung zu beantragen. Schliesslich haben die Vermieter dadurch auch viel tiefere Finanzierungskosten.